Stell Dir vor, Du schaust heute Abend nicht zwei Folgen Deiner Lieblingsserie, sondern nutzt diese Zeit, um Deine Vorsorgedokumente zu erstellen – und kannst danach mit einem richtig guten Gefühl weiterschauen. Klingt gut? Dann lies unbedingt weiter!
Warum Vorsorgeregelung so wichtig ist
„Ja, ich weiß… sollte ich mal machen!“ – Das höre ich oft, wenn ich über Vorsorgeregelung spreche. Und genauso oft bleibt es dann beim guten Vorsatz. Dabei ist genau das ein Thema, das wir nicht aufschieben sollten, sondern in die eigene Hand nehmen müssen – solange es uns gut geht.
Denn: Vorsorge zu treffen bedeutet nicht nur, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch Deine Liebsten zu entlasten. Und es ist kein Hexenwerk! In weniger Zeit, als Du für zwei Netflix-Folgen brauchst, kannst Du alles Wichtige regeln.
Was gehört zur Vorsorgeregelung?
Die Vorsorgeregelung umfasst vier zentrale Dokumente, die Du ganz einfach selbst erstellen kannst. Für viele davon gibt es Muster und Vorlagen, z. B. in meinem SOS-Ordner oder online über seriöse Quellen.
1. Vorsorgevollmacht
Mit der Vorsorgevollmacht bestimmst Du, wer für Dich Entscheidungen treffen darf, wenn Du selbst dazu nicht mehr in der Lage bist – z. B. nach einem Unfall oder bei schwerer Krankheit.
Wichtig: Deine PartnerIn darf das nicht automatisch! Überleg Dir gut, wem Du diese Verantwortung überträgst. Bei mir ist es z. B. nicht mein Mann – weil ich möchte, dass emotionale Entscheidungen von jemandem mit etwas mehr Distanz getroffen werden.
💡Tipp: Eine Betreuungsverfügung brauchst Du in der Regel nicht zusätzlich, wenn Du eine Vorsorgevollmacht hast.
2. Patientenverfügung
In der Patientenverfügung hältst Du fest, wie Du medizinisch behandelt werden möchtest – z. B. bei künstlicher Ernährung oder lebenserhaltenden Maßnahmen.
Dank Checklisten ist das Dokument schnell und verständlich ausfüllbar. Wenn Du Dir bereits im Klaren bist, was Du möchtest, brauchst Du dafür nicht mal eine Stunde.
3. Testament
Das Testament regelt, was nach Deinem Tod mit Deinem Erbe passieren soll. Entgegen vieler Mythen brauchst Du dafür nicht zwingend einen Notar. Ein handschriftlich verfasstes Testament mit Datum und Unterschrift ist rechtlich wirksam – solange bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Wichtig: Einige gesetzliche Regeln haben Vorrang. Bestimmte Personen können z. B. nicht komplett enterbt werden.
4. Sorgerechtsverfügung
Wenn Du minderjährige Kinder hast, ist die Sorgerechtsverfügung essenziell. Hier legst Du fest, wer sich um Deine Kinder kümmern soll, falls Dir etwas zustößt. Großeltern oder Taufpaten haben nicht automatisch das Sorgerecht – das war für mich selbst auch neu!
👉 Auch dieses Dokument ist schnell erstellt – und ein riesiger Schritt in Richtung Sicherheit für Deine Familie.
Warum Du jetzt handeln solltest
Ich habe es selbst erlebt: Als ich jemanden beim Sterben begleitet habe, wurde mir nochmal bewusst, wie wichtig es ist, diese Entscheidungen rechtzeitig zu treffen. Denn wenn niemand bestimmt ist, wer sich um alles kümmert, kann das Monate dauern – manchmal sogar ein Dreivierteljahr, bis überhaupt etwas geregelt ist. Das muss nicht sein.
Vorsorge zu treffen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – und gleichzeitig Klarheit, Struktur und ein ruhiges Gewissen zu gewinnen.
Noch ein Hinweis zur Organspende
Auch das gehört zur Vorsorge: Ein Organspendeausweis. Und nein, Du musst nicht automatisch zustimmen – Du kannst auch dokumentieren, dass Du nicht spenden möchtest. Hauptsache, Du entscheidest selbst, bevor es andere in einer emotional schwierigen Situation tun müssen.
Ich bin übrigens im neuen Organspenderegister eingetragen. Geht ganz easy online.
Unterstützung & Inspiration
Wenn Du Dir Unterstützung beim Ausfüllen oder bei der Entscheidung wünschst: Es gibt tolle Angebote wie den kostenlosen Kurs der Initiative „Letzte Hilfe“. Das ist wie ein Erste-Hilfe-Kurs – nur eben für den letzten Lebensabschnitt. Ich habe ihn selbst gemacht und war überrascht, wie viele hilfreiche Infos es (kostenlos!) dort gibt.
Mein Ziel: 100 Menschen mit geregelter Vorsorge bis Jahresende!
Ich lade Dich ein, bei meiner #VR100Challenge mitzumachen: Bis Ende des Jahres sollen 100 Menschen ihre Vorsorgedokumente erstellt haben. In meinem TOS★Club setzen wir das gemeinsam um – Schritt für Schritt, ohne Druck, aber mit Verbindlichkeit. 💪🏽
Fazit: Vorsorge ist Fürsorge
Ich bin keine Juristin – aber ich bin jemand, der sich selbst durch dieses Thema gearbeitet hat, ganz ohne Vorkenntnisse, und jetzt genau
weiß:
Vorsorge ist keine Frage des Alters. Sondern eine Frage von Verantwortung, Respekt und Liebe – zu Dir selbst und zu den Menschen, die Dir
nahestehen.
Also: Nimm’s in die Hand. Jetzt. Nicht später.
Wenn Du Fragen hast, schreibe mir gern eine E-Mail oder hinterlasse mir eine Nachricht – ich freue mich über Dein Feedback! 🫶🏽